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Warum ist Gähnen ansteckend?
Das Kind gähnt – und die Mama sicher auch gleich. Ähnlich im Büro: Ein weit geöffneter Mund, begleitet von dem typischen „Oaaaah“, führt zu einer regelrechten Gähn-Kettenreaktion.
Normalerweise gähnen wir im Durchschnitt fünf bis zehn Mal am Tag. Und das meistens, ohne es groß zu registrieren. Da sind wir übrigens im Einklang mit den meisten Wirbeltieren. Vom Affen bis zum Krokodil – den Gähnreflex besitzen alle.
Warum aber hat man den mehr oder weniger unbändigen Drang, das Zeichen von Müdigkeit oder Langeweile zu imitieren, sogar wenn man selbst hellwach ist? In Studien wurde festgestellt, dass manche Menschen sich eher „anstecken“ lassen als andere. Diese Unterschiede zeigten sich auch in den Gehirnen der untersuchten Personen. Je leichter sich die motorische Region, die im Hirn für Bewegungen zuständig ist, aktivieren ließ, desto leichter ließen sich die betreffenden Personen vom Gähnen anstecken.
Offenbar schicken manche Gehirne selbst bei schwachen Reizen einen Handlungsbefehl zu den Muskeln. Das Foto eines gähnenden Hundes zu sehen, reicht diesen Personen schon, um das eigene „Gähn-Programm“ automatisch auszulösen.
Übrigens: Babys gähnen ungefähr dreimal so oft wie Erwachsene. Sie beginnen damit schon im Mutterleib. Vom Gähnen anderer anstecken lassen sich Kinder aber erst ab einem Alter von ungefähr vier Jahren.