Erkrankungen des Außenohrs
Auch das Außenohr kann von Erkrankungen (vor allem Entzündungen) betroffen sein. Die meisten dieser Leiden sollten ärztlich behandelt werden. Bei starken Schmerzen können zusätzlich rezeptfreie Ohrentropfen hilfreich sein.
Ekzeme am Außenohr
Das Ohr wird unterteilt in Außenohr, Mittelohr und Innenohr. Das Außenohr umfasst alle sichtbaren Teile des Ohres bis zum Trommelfell. Erkrankungen müssen meist vom Arzt behandelt werden.
Ein Ekzem ist eine entzündliche Reaktion. Sie kann z.B. durch eine Allergie gegen Kosmetika, Nahrungsmittel oder Metallgegenstände (Schmuck, Brille) ausgelöst werden.
Aber auch aggressive Chemikalien, UV-Strahlung oder starke Austrocknung der Haut kommen als Ursachen in Frage. Die Ohrhaut leidet besonders unter unvollständigem Abtrocknen oder zu häufigem Reinigen mit Wattestäbchen.
Die betroffenen Stellen können durch Pilze oder Bakterien infiziert werden. Ekzeme äußern sich z.B. durch Rötung, Nässen, Juckreiz, Schmerzen, Bläschen oder Schuppen.
Sie heilen durch Umschläge mit Kamille oder antibakteriellen Zusätzen meist ab. Ansonsten muss man zum Arzt, damit dieser eine Ausbreitung der Entzündung verhindert.
Entzündung des Außenohrs
Auch der gesamte äußere Gehörgang kann von einer Entzündung betroffen sein. Als Auslöser kommen neben Bakterien und Pilzen auch allergische Reaktionen in Betracht.
Zu den Risikofaktoren zählen Vorschädigungen der Ohrhaut, z.B. durch unsachgemäße Reinigung, häufigen Kontakt mit Chlorwasser oder ein bereits bestehendes Ekzem. Generell begünstigt Diabetes das Vorkommen von Hautschädigungen und beeinträchtigt die Heilung.
Die Außenohrentzündung (medizinisch: Otitis externa) führt zu Rötung, Schwellung (bis zum Verschluss des Gehörgangs), Juckreiz, starken Schmerzen (Verschlimmerung beim Kauen) sowie Ausfluss aus dem Ohr.
Sie muss vom Arzt behandelt werden: Das Ohr wird gründlich gereinigt und desinfiziert, gegebenenfalls werden auch Kortison und/oder Antibiotika bzw. Antipilzmittel eingesetzt. Tief sitzende Entzündungen müssen eventuell chirurgisch behandelt werden. Sind die Schmerzen stark, können zusätzlich schmerzstillende Mittel eingesetzt werden.
Furunkel am Ohr
Die Haut des Außenohres trägt Follikel (Haarwurzeln). Diese können sich bei Befall mit Bakterien oder auch Hefepilzen entzünden. Dann spricht man von einer Follikulitis.
Begünstigt wird dies, wenn die Haut mechanisch gereizt wird, etwa durch Wattestäbchen, oder austrocknet, z.B. durch häufiges Waschen oder Chlorwasser im Schwimmbad.
Wandert die Entzündung tiefer in die Haarwurzel und die zugehörige Talgdrüse hinein, bildet sich ein Furunkel: ein schmerzhafter, eitriger, geröteter Knoten, der auf den Ohrknorpel drücken kann.
Sie äußern sich durch schmerzhafte Schwellungen im Gehörgang, eventuell verbunden mit Fieber und einem allgemeinen Krankheitsgefühl. Ohrfurunkel sind relativ harmlos, sollten aber ärztlich behandelt werden.
Dabei wird die betroffene Stelle desinfiziert, gegebenenfalls auch chirurgisch geöffnet, um den Eiter abfließen zu lassen. Durch Antibiotika können die Erreger bekämpft werden, Kortisonsalben hemmen die Entzündung.
Schäden des Ohrknorpels
Der Ohrknorpel kann durch Entzündungen oder auch durch Blutergüsse geschädigt werden. Wichtig zu wissen: Beides muss möglichst bald ärztlich behandelt werden.
Hintergrund: Der Ohrknorpel kann sich nicht wieder regenerieren, einmal abgestorbenes Knorpelgewebe wird nicht ersetzt. Der Verlust des formgebenden Ohrknorpels kann zu einer Entstellung der Ohrmuschel führen ("Blumenkohl-Ohr").
Ein Bluterguss (Hämatom) an der Ohrmuschel verursacht selten Schmerzen, die Schwellung ist aber sichtbar oder lässt sich zumindest ertasten. Durch die Schwellung kann das Hörvermögen beeinträchtigt werden.
Der Arzt wird für einen schnellen Abbau des Blutergusses sorgen, weil dieser sonst die Versorgung des Knorpels mit Blut unterbindet und so zum Absterben von Knorpelgewebe führt.
Der Knorpel kann sich auch entzünden, z.B. nach Insektenstichen oder Verletzungen. Das führt zu einer schmerzhaften, geröteten Schwellung, eventuell mit Eiterbildung. Die Behandlung besteht hier in einer Desinfektion der betroffenen Stelle und gegebenenfalls der Anwendung von Kortisonsalben und/oder Antibiotika-Tabletten.
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